Fotoprojekt – Fotografie und Poesie – April/Mai 2021

In einer besonderen Zeit!
Ich fühle mich wohl, wenn ich in der Natur sein kann, schon immer. Ich laufe sehr gern. Meine Gedanken sind dann beim Hier und Jetzt. Aus dem Alltag nehme ich nichts mit in die Natur. So ist bei einem Waldspaziergang die Idee entstanden, Bilder aus der Natur mit Worten zu erweitern. Zuerst dachte ich daran, Gedichte und Zitate zu sammeln und dazu meine Bilder zu fotografieren. Bei meinen Fotospaziergängen hat sich dann die Idee weiter entwickelt. Ich werde mich bei diesem Projekt nicht auf eine Regel festlegen. Die Natur ist gerade zu dieser Jahreszeit täglich im Wandel. Genau das möchte ich mit meinem Projekt darstellen. Ich werde Gedanken von mir in Worte fassen, genauso wie ich Aphorismen, Gedichte und Zitate hinzufügen werde.

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Die Natur erwacht aus dem Winterschlaf. Dieser April wird seinem Ruf gerecht, „er weiß nicht was er will“. Kalte und nasse Tage mit vielen Nachtfrösten wechseln sich ab mit Wind und Sonne. Doch egal wie ungemütlich es ist, die Natur beeindruckt das nicht in ihrem Jahresrhythmus. Manche Bäume und Büsche sprießen lediglich etwas spät und so mancher Frühjahrsblüher in den Gärten bleibt noch ein wenig unter der Erde oder unter der Laubdecke. Doch dann, Ende April haben wir einige Tage Sonnenschein. Jeden Morgen kann ich nun beobachten, wie die Natur sich über Nacht weiter herauswagt und entwickelt. Aber der Mai beginnt mit nass-kaltem Wetter, mit Schnee und Hagelkörnern. Und trotzdem entwickelt sich die Natur in großen Schritten weiter.

Frühlings Ankunft
Grüner Schimmer spielet wieder
Drüben über Wies‘ und Feld.
Frohe Hoffnung senkt sich nieder
Auf die stumme trübe Welt.
Ja, nach langen Winterleiden
Kehrt der Frühling uns zurück,
Will die Welt in Freude kleiden,
Will uns bringen neues Glück.

Seht, ein Schmetterling als Bote
Zieht einher in Frühlingstracht,
Meldet uns, dass alles Tote
Nun zum Leben auferwacht.
Nur die Veilchen schüchtern wagen
Aufzuschau’n zum Sonnenschein;
Ist es doch, als ob sie fragen:
»Sollt‘ es denn schon Frühling sein?«
Seht, wie sich die Lerchen schwingen
In das blaue Himmelszelt!
Wie sie schwirren, wie sie singen
Über uns herab ins Feld!
Alles Leid entflieht auf Erden
Vor des Frühlings Freud‘ und Lust –
Nun, so soll’s auch Frühling werden,
Frühling auch in unsrer Brust!
(Hoffmann von Fallersleben)