Fotoprojekt – Street Art
StreetArt – Nicole Gieseler
Das vorliegende Projekt heißt „Street Art“ und beleuchtet Aspekte von oft anonymer Kunst im öffentlichen Raum. Die ausgewählten Fotografien sind zwischen 2015 und 2022 aufgenommen. Orte sind innerhalb von Deutschland Hamburg und Berlin, außerhalb von Deutschland Porto, Venedig, London und Paris.
Die Fotografien zeigen Arbeiten von oft anonymen Künstlern, sie sind nicht im klassischen Sinne signiert wie Malerei. Dies ist teilweise der Tatsache geschuldet, dass Street Art nicht immer legal oder gar im Einvernehmen mit Eigentümern angebracht wird. Innerhalb der Szene werden Künstler z.B. anhand ihres Stils oder ihrer Themen erkannt.
Street Art versteht sich überwiegend als selbst autorisiert, intrinsisch motiviert. Sie verfolgt den Zweck der Kommunikation mit der Öffentlichkeit, wiederum ungefragt, teils anregend, teils aufregend, teils kritisierend bis anprangernd. Die Bandbreite an Themen ist ebenso vielfältig wie die Motivation.
Als treibende Kraft übergreifend kann der Begriff der „Auseinandersetzung“ genannt werden. Auch wird mittlerweile teilweise bewusst im Rahmen von Kommerzialisierung oder Gentrifizierung von öffentlicher Seite bewusst auf Street Art gesetzt – oft im Spannungsfeld für Künstler und mit der Auseinandersetzung des Künstlers bezüglich des Selbstverständnisses. Eine starke Reaktion darauf ist das erneute Übermalen oder Unkenntlichmachen der Street Art durch den Künstler.
Der künstlerische Gehalt variiert, teilweise werden Bilder allein oder Collagen, Anteile von Schriftzügen oder Worten mit eingebaut. Aus der Bandbreite der Street Art zeigen die Fotografien überwiegend Wandmalereien, wenige Collagen.
Die ausgewählten Fotografien zeigen klassische Themen der Street Art:
• Auseinandersetzung mit und Kritik an Politik
• Auseinandersetzung mit der Umgebung/ der eigenen Stadt
• Auseinandersetzung mit den gesellschaftlichen oder systemischen Fragen
• Künstlerische, dekorative Arbeiten
• Lifestyle-Fragen und Lebensentwürfe
Als Fotografin mit Interesse für Kunst im Allgemeinen, dazu fotografisch für das Sehen und Hinschauen reizt mich an der Street Art die oft farbfrohen und überraschenden Ansätzen, die Bildsprache und ebenfalls die Klarheit und Frechheit der Aussage – unabhängig davon, ob ich der Aussage selbst zustimme oder nicht.